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Kurzanleitung zum Arbeiten mit der „Nudel“

© für alle Texte und Abbildungen bei Drucken & Lernen

 

Die Bilder vergrößern sich durch Anklicken.

 

Die Abzieh-Nudel

ist das einfachste Druckgerät für Kindergarten und Schule. Mit ihr können alle Druckarbeiten im pädagogischen Bereich Spracherwerb/Schrifterwerb schnell und unkompliziert erledigt werden. Sie besteht aus drei Teilen: dem Fundament, dem Setzschiff und dem Druckzylinder. Um die Handhabung zu erleichtern und den Versand zu vereinfachen wird der Druckzylinder leer verschickt.
 
 

Druckfertig machen

Die Nudel kommt komplett vormontiert zu Ihnen. Nur der Druckzylinder muss noch befüllt werden. Dafür eignen sich außer Flüssigkeiten alle Medien, die ordentlich schwer sind: Sand, Kies, Beton, kleinteiliger Metallschrott (kleine Schrauben, Muttern, Nägel etc.).

Am einfachsten ist es mit Sand. Der Nudel-Zylinder ist an einer Seite fest verschraubt, an der anderen locker. Die lockere Seite aufschrauben, Zylinder randvoll befüllen und wieder fest verschrauben - fertig!

 

 

 

Setzen mit Buchstaben

Setzen Sie die Buchstaben für die zu druckenden Worte entweder

- vor sich auf den Tisch

- halten Sie sie in der Hand

  (bei kurzen Worten möglich)

- Setzen Sie mit dem Setzbänkchen aus Holz


Um Lücken im Druckbild zwischen den Worten und Verzierungen zu erhalten werden Wortabstände mit eingefügt. Diese sind kürzer als die Buchstaben.

 

 

 

Zeilen vollmachen (Ausschließen)

Nachdem die Zeile zusammengerückt und gerade geschoben wurde, kann vorsichtig der Setzrahmen darüber gesetzt werden. Nicht auf das Buchstaben-Gesicht absetzen!

Ist die Zeile kürzer als die Luft im Setzrahmen, dann wird die verbleibende Lücke mit der passenden Anzahl an Wortabständen aufgefüllt. Immer darauf achten, dass die seitliche Rändelschraube vor dem Auffüllen mindestens halb herausgedreht ist. 

 

 

 

Zeile schließen

Ist passend aufgefüllt kann ein verbleibender Spalt durch leichtes Anziehen der Schraube geschlossen werden. Jetzt können Sie diesen Satz gefahrlos herumtragen, zu Kontrolle, Druck und anschließender Reinigung.




 

 

Kontrolle

Die Kontrolle des Gesetzten kann auf verschiedene Weise erfolgen:

- Sie legen Ihre Zeile auf

  das Spiegelbänkchen 

  und lesen das seitenrichtige Spiegelbild  

  (s. Foto).

- Sie halten Ihre Zeile vor einen im

  Klassenraum vorhandenen Wandspiegel.

- Sie machen einen Probedruck. 

 

 

 

Das Klopfholz

Nachdem Sie Ihre Zeile kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert haben legen Sie diese auf das Setzschiff. Zum einen ist das nötig, um Ihre Druckform auf die richtige Höhe während des Drucks zu bringen, zum anderen ist es unser genau ebener Untergrund für den nächsten Arbeitsgang: das Klopfen des Satzes.

Lösen Sie die Rändelmutter wieder und legen sie leicht an. Das heißt, die Buchstaben sollen sich mit etwas Kraft bewegen lassen, aber nicht lose werden (noch leicht klemmen).

 

 

 

Aufsetzen des Klopfholzes

Setzen Sie das Klopfholz mit der Holzseite

mittig auf den Satz. Einfach und schonend gelingt das Klopfen, wenn Sie mehrere Zeilen Ihrer Druckform gleichzeitig klopfen. So hat das Klopfholz immer eine sichere Auflagefläche und kippelt nicht - was bei zu viel Krafteinsatz die Buchstaben beschädigen kann. 

 

 

 

Klopfen

Klopfen Sie leicht mit dem kleinen Gummihammer auf die Gummiseite des Klopfholzes. Klopfen heißt nicht Schlagen! Dieser Vorgang stellt nur sicher, dass alle Buchstaben gleich hoch sind. Hierdurch schützt man den überstehenden Buchstaben vor Beschädigung, und den Zylinderbezug vor einem Loch.

Nach dem Klopfen müssen Sie die zuvor gelockerten Rändelschrauben wieder anziehen.

 

 

 

Farbmenge

Hier sehen Sie zum einen die richtige Lagerung der Linoldruckfarben - auf dem Kopf stehend - und zum anderen die richtige Farbmenge zu Beginn - eine erbsengroße Portion. Denn das Nachfärben ist kein Problem, zuviel Farbe weg bekommen immer eine kleine Schweinerei. 


Wir besprechen bei der Nudel beispielhaft den Farbumgang mit wasserlöslichen Farben. Das Drucken mit ölbasierten Buchdruckfarben führt zwar zu akkurateren Ergebnissen, ist aber im Umgang etwas schwieriger.




 

Farbe verwalzen

Um die Farbe zu einem gleichmäßigen Film auf der Einfärbeplatte auszuwalzen müssen Sie zwei Dinge beachten:

1.) Walzen Sie immer in einer Bewegungsrichtung, d.h. Sie setzen beispielweise die Walze hinter dem Farbklecks auf die Platte und rollen auf sich zu. Das geschieht ohne besonderen Druck, das Eigengewicht der Walze reicht fast aus. Am Ende der Platte heben Sie die Walze ab und setzen Sie erneut - leicht versetzt - hinter den Klecks - rollen wieder auf sich zu - und so fort.

Denn ein Hin- und Her-Walzen führt hauptsächlich zum Abstempeln der eben aufgenommenen Farbe auf den Ursprungsfleck und dauert deutlich länger.


 

Quer verwalzen

2.) Walzen Sie die Farbe auch quer, also 90° versetzt, und sichern Sie so einen Ausgleich von Farb-Überschuss und -Mangel.

 

 

 

 

 

 

 

Farbplatte fertig

Wer seine Farbplatte bis zum Rand einfärbt

Wenn Sie erfolgreich waren, dann sollte Ihre Farbplatte einen gleichmäßigen, kaum strukturierten Farbauftrag zeigen. Bei den wasserlöslichen Farben kann je nach Raumtemperatur ein häufigeres Nachfärben erforderlich sein, weil die Farbe rasch antrocknet. Ein zarter Wasserhauch aus dem Blumenbesprenger hält sie auch länger gebrauchsfertig.


 

 

 

Einfärben

Eine durch Satzmagnete fixierte Zeile beim Einfärben

Durch das Verwalzen auf der Farbplatte haben Sie jetzt die genau richtige Farbmenge auf Ihrer Walze und können gleich loslegen. Setzen Sie die Walze gerade und ohne Druck auf die Satzzeilen und rollen Sie gleichmäßig darüber. Auch hier gilt: eine Bewegungsrichtung einhalten, kreuz und quer einfärben.




 

 

Druckfertig

Fertig eingefärbt

Wenn die Gesichter Ihrer Buchstaben gleichmäßig mit der Druckfarbe bedeckt sind können Sie den eigentlichen Druck beginnen. Das ist dann wie so oft der schnellste Teil der Arbeit und gleich vorbei.


 

 

 

 

 

 

Papier drauf

Der Druckzylinder ist nur für's Foto herunter genommen, er bleibt natürlich auf der Nudel liegen

Legen Sie das Druckpapier mit dem Gesicht nach unten auf die Form. Hier braucht es etwas Übung. Entscheidend ist, das ein einmal gelegtes Papier nicht mehr bewegt werden darf, sonst verschmiert der Druck.

Wollen Sie eine bestimmte Stelle des Papiers bedrucken, so setzen Sie Ihre Druckform bereits etwa an die gewünschte Position im Setzschiff. Markieren Sie sich zwei der Papierecken-Positionen auf dem Setzschiff, z.B. durch Hinlegen von Wortabständen. Bei Korrekturen der Position immer dran denken: legen Sie das Papier weiter links auf, dann erscheint der Druck auch weiter links!

 

 

 

Drucken

Der Druckzylinder wird langsam und ohne zusätzlichen Druck über die Form gerollt

Rollen Sie den Druckzylinder einmal an seinen Griffen vor und zurück über die papiergedeckte Form. Üblicherweise liegt der Zylinder an der Ihnen abgewandten Seite der Nudel, Sie ziehen ihn auf sich zu und rollen ihn wieder zurück. Das war der handwerkliche Teil.
Setzen Sie am Druckbeginn die Nut des Filzbezuges (wo Anfang und Ende aneianderstoßen) nach unten, zum Setzschiff hin. Der Filz ist beim Drüberrollen länger als die Druckform, so taucht nie eine nichtdruckende Stelle im Druck auf.

 

 

 

 

Druckergebnis

Für Nicht-Vegetarier wäre natürlich auch das Wort „Wurstsalat“ gegangen

Heben Sie das Blatt an einer Ecke in einer fließenden Bewegung nach oben von der Form ab. Jetzt sollte das im Blatt stehen, was Sie vorher gesetzt haben. Mit wasserlöslichen Farben werden Sie immer ein leicht brüchiges Schriftbild haben, ein Mehr an Farbe führt nur zu Quetschbildern um die Buchstabenkontur herum.




 

 

 

Reinigen der Farbplatte

Da ist ausnahmsweise mal was schneller sauber als schmutzig gemacht!

Einfach unter fließendem Wasser abspülen und mit einem fusselfreien Handtuch abtrocknen. Angetrocknete Farbe höchstens einweichen, nicht mit harten Gegenständen abkratzen - das verletzt die Oberfläche der Platte.



 

 

 

 

 

Reinigen der Farbwalze

Auch einfach unter fließendem Wasser abspülen und mit einem fusselfreien Handtuch abtrocknen. Vergessen Sie die Stirnseiten der Walze nicht. Und auch hier keine scharfkantigen Gegenstände zum Kratzen verwenden - Wasser und ein Fingernagel reichen immer aus. Ein leichter Farbschimmer bleibt bei hellen Gummierungen oft erhalten, ist aber unschädlich. Walzen immer dunkel und kühl lagern - nicht auf der Fensterbank - dann können sie ein Leben lang halten. Achten Sie darauf, dass die Walze auf ihren Füßen steht und die Gummierung nicht belastet wird, sonst entstehen Druckstellen.

 

 

 

Reinigen der Schrift

Die Schrift muss man nicht baden, hier reicht oft das Abreiben mit einem feuchten Lappen. Dann können die Buchstaben trocken zurücksortiert oder gleich wieder versetzt werden. Muss doch mal eine größere Zeilenmenge gründlich gewaschen werden, dann unbedingt die Waschbürste aus Rosshaar verwenden. Diese ist weich und schriftschonend, Bürsten mit Kunststoff-Borsten können bei wiederholtem Schrubben feinere Schriftbilder beschädigen.


 

 

 

Lagerung

Ideal wäre das Verbleiben der Nudel auf einem Arbeitstisch, den Zylinder unbelastet (nichts liegt drauf, nichts liegt drunter) auf den Laufschienen liegend. Vielleicht noch abgedeckt mit einem Tuch.

Müssen Sie aus Platzgründen verräumen, dann sind Setzschiff und Fundament unproblematisch, nur der Zylinderbezug braucht Schonung. Wenn Sie den Zylinder auf eine Luftpolsterfolie (die zum Knacken) legen und nichts drauf liegen lassen, dann kann er auch in den Schrank oder auf den Boden. Jede dauerhafte Belastung hinterlässt im Filz Druckstellen.

 

 

 

 

 




Die in diesen Hinweisen enthaltenen Vorschläge sind allgemeiner Natur und garantieren kein bestimmtes Ergebnis.

 

  zuletzt aktualisiert: 22.01.2021